wie groß sollte hundebox sein

Warum die richtige Hundebox-Größe unverzichtbar ist

Die Hundebox, auch als Kennel oder Transportbox bekannt, dient nicht nur als Transportmittel, sondern auch als sicherer Rückzugsort, Schlafplatz und Hilfsmittel beim Stubenreinheitstraining. Damit diese Funktionen optimal erfüllt werden können, muss die Größe der Box exakt auf die Maße und Bedürfnisse Ihres Hundes abgestimmt sein. Eine zu kleine Box schränkt die Bewegungsfreiheit ein und kann unbequem werden, was Stress und Unmut beim Tier verursacht. Langfristig kann dies sogar zu Gelenkproblemen oder Haltungsfehlern führen. Umgekehrt bietet eine zu große Box, insbesondere bei Welpen, zu viel Raum, was das Prinzip des „sauber Haltens' untergraben kann, da der Hund einen Bereich zum Schlafen und einen anderen zum Erledigen seiner Geschäfte nutzen könnte. Es geht also nicht nur um Bequemlichkeit, sondern auch um psychologische Aspekte und Trainingserfolge.

Betrachten wir beispielsweise einen Australian Shepherd, der in einer zu kleinen Box reisen muss. Er kann sich nicht richtig umdrehen, geschweige denn bequem liegen. Dies führt zu einer erhöhten Stressreaktion, die sich in Hecheln, Jaulen oder Unruhe äußern kann. Umgekehrt könnte ein kleiner Chihuahua in einer Box, die für einen Golden Retriever gedacht ist, verloren wirken und das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit missen, das eine engere Höhle bieten würde.

Die goldene Regel: So messen Sie Ihren Hund richtig

Die exakte Vermessung Ihres Hundes ist der erste und wichtigste Schritt zur Ermittlung der idealen Boxgröße. Nehmen Sie sich dafür ausreichend Zeit und nutzen Sie ein flexibles Maßband. Ihr Hund sollte dabei entspannt und in einer natürlichen Haltung stehen. Messen Sie folgende Parameter:

1. Körperlänge (von der Nasenspitze bis zur Schwanzwurzel):

• Messen Sie Ihren Hund von der Nasenspitze bis zum Ansatz der Rute, während er steht. Geben Sie zu diesem Maß etwa 10 bis 15 cm hinzu, um sicherzustellen, dass Ihr Hund bequem ausgestreckt liegen kann, ohne dass seine Nase oder Rute die Wände der Box berühren. Für Hunde mit sehr langen Nasen (z.B. Windhunde) oder sehr buschigen Ruten (z.B. Siberian Huskies) sollten Sie den oberen Wert dieser Spanne oder sogar etwas mehr als Puffer einplanen.

2. Schulterhöhe (vom Boden bis zur Oberseite des Kopfes oder der höchsten Stelle der Schultern):

• Messen Sie Ihren Hund vom Boden bis zur Oberkante seines Kopfes, wenn er aufrecht steht. Wenn Ihr Hund Schlappohren hat, messen Sie bis zum Scheitel. Wenn er Stehohren hat, messen Sie bis zur Spitze des höchsten Ohres. Zu diesem Maß addieren Sie ebenfalls 10 bis 15 cm. Dies gewährleistet, dass Ihr Hund bequem stehen und sitzen kann, ohne den Kopf einzuziehen oder anzustoßen.

Diese zusätzlichen Zentimeter ermöglichen Ihrem Hund, sich bequem hinzulegen, zu sitzen und sich umzudrehen, ohne eingeengt zu sein. Ein Dackel, der 30 cm Schulterhöhe und 70 cm Länge hat, würde demnach eine Box benötigen, die mindestens 40-45 cm hoch und 80-85 cm lang ist. Bedenken Sie auch, dass diese Maße die Mindestanforderungen sind.

Die "Steh-Sitz-Lieg-Dreh"-Formel für ultimativen Komfort

Neben den reinen Messwerten gibt es eine bewährte Faustregel, die oft als "Steh-Sitz-Lieg-Dreh"-Formel bezeichnet wird. Diese stellt sicher, dass die Box nicht nur von den Außenmaßen her passt, sondern auch die natürliche Bewegung des Hundes ermöglicht:

• Stehen: Ihr Hund sollte in der Box aufrecht stehen können, ohne den Kopf einzuziehen oder mit den Ohren die Decke zu berühren.
• Sitzen: Er muss bequem sitzen können, ohne dass sein Kopf die Decke streift.
• Liegen: Ihr Hund sollte sich ausgestreckt auf die Seite legen können, ohne dass seine Gliedmaßen oder sein Kopf die Wände berühren.
• Drehen: Er muss sich mühelos einmal um die eigene Achse drehen können, ohne zu klemmen oder sich zu verrenken.

Eine Box, die diese vier Kriterien erfüllt, bietet Ihrem Hund den notwendigen Raum für Komfort und Bewegung. Stellen Sie sich vor, ein Labrador Retriever, der eine Schulterhöhe von etwa 60 cm hat, benötigt eine Box, die mindestens 70-75 cm hoch ist, um problemlos aufzustehen und sich hinzusetzen. Die Breite der Box ist ebenfalls wichtig, damit das Umdrehen fließend erfolgen kann. Oftmals ist die Breite ähnlich der Höhe oder etwas geringer als die Länge.

Spezielle Überlegungen für Welpen und junge Hunde

Bei Welpen ist die Größenwahl etwas komplexer, da sie sich noch im Wachstum befinden. Hier gilt es, einen Kompromiss zu finden:

• Nicht zu groß: Eine zu große Box kann das Stubenreinheitstraining erschweren. Welpen neigen dazu, ihren Schlafplatz nicht zu verschmutzen. Wenn die Box jedoch so groß ist, dass ein Bereich als Schlafplatz und ein anderer als "Toilette" genutzt werden kann, geht dieser Trainingseffekt verloren.
• Wachstum berücksichtigen: Es ist oft unwirtschaftlich, mehrere Boxen während des Wachstumszeitraums zu kaufen. Eine gute Lösung sind Hundeboxen mit herausnehmbaren Trennwänden. So können Sie die Innenfläche der Box an die aktuelle Größe Ihres Welpen anpassen und mitwachsen lassen. Sobald der Welpe älter wird und besser stubenrein ist, kann die Trennwand entfernt werden, um mehr Platz zu schaffen.

Ein Beispiel: Ein Golden Retriever Welpe im Alter von 8 Wochen ist natürlich deutlich kleiner als ein ausgewachsener Golden Retriever. Eine Box, die für den erwachsenen Hund geeignet ist (ca. 107-110 cm Länge), wäre für den Welpen viel zu groß. Mit einer Trennwand kann der verfügbare Raum jedoch so reduziert werden, dass er den Bedürfnissen des Welpen entspricht (z.B. nur 60-70 cm Länge), und bei Bedarf vergrößert werden.

Der Verwendungszweck beeinflusst die Größenwahl

Die Entscheidung, wie groß die Hundebox sein sollte, hängt auch stark davon ab, wofür Sie sie hauptsächlich nutzen möchten:

• Als sicherer Rückzugsort zu Hause:

  Hier kann die Box tendenziell etwas geräumiger ausfallen, sobald der Hund stubenrein ist. Sie dient als eine Art "Höhle", in die sich der Hund zurückziehen kann, um Ruhe zu finden. Komfort ist hier das oberste Gebot. Dennoch sollte sie nicht überdimensioniert sein, um das Gefühl der Geborgenheit nicht zu verlieren.

• Für das Transport im Auto:

  Im Auto ist eine etwas engere Box oft sicherer, da sie bei abruptem Bremsen oder Unfällen weniger Spielraum für das Tier lässt und es besser fixiert. Achten Sie darauf, dass die Box den Raum im Kofferraum oder auf dem Rücksitz optimal ausfüllt und nicht verrutschen kann. Messen Sie hier nicht nur den Hund, sondern auch den verfügbaren Platz im Fahrzeug.

• Für Flugreisen (IATA-konform):

  Fluggesellschaften haben strenge Vorschriften bezüglich der Größe von Transportboxen für Tiere, die im Frachtraum reisen. Diese Vorgaben basieren oft auf den IATA (International Air Transport Association)-Richtlinien. Diese schreiben vor, dass der Hund darin aufrecht stehen, sich umdrehen und sich in natürlicher Position hinlegen können muss. Die Maße müssen so sein, dass zwischen dem Kopf des Hundes (oder der Ohrspitzen) und der Decke der Box mindestens 5-10 cm Platz sind. Informieren Sie sich immer direkt bei der jeweiligen Fluggesellschaft, da es spezifische Abweichungen geben kann.

Es ist wichtig, diese Faktoren bei der Kaufentscheidung zu berücksichtigen. Eine Box für den täglichen Gebrauch zu Hause kann anders dimensioniert sein als eine, die speziell für Flugreisen oder zur Stubenreinheit angeschafft wird. Ein Labrador, der viel im Auto transportiert wird, könnte von einer maßgeschneiderten oder sehr passgenauen Box im Kofferraum profitieren, während seine Heim-Box vielleicht etwas mehr Freiraum bietet.